Projektvorschlag Karin Stieldorf: Mljet – Learning Island

Projekt: Präsentation der römischen Ruinen in Polace

Nachhaltige Entwicklung basiert auf den vorhandenen lokalen Ressourcen und Möglichkeiten, natürlichen Gegebenheiten, kulturellen Wurzeln und sozialen Strukturen.

Nachhaltige Entwicklung berücksichtigt die vorhandenen lokalen Ressourcen und Möglichkeiten sowie die gegenwärtigen spezifischen Bedürfnisse jener, die sie betreiben.

Nachhaltige Entwicklung verändert die vorhandenen lokalen Ressourcen und Möglichkeiten, sichert diese aber auch für die Bedürfnisse zukünftiger Generationen.

Von nachhaltiger Entwicklung betroffen sind der Mensch, die Natur, die Landschaft, der gesamte Kulturraum.

Ressourcen in Polace

Die römischen Ruinen: Die römischen Ruinen aus frühchristlicher Zeit in Polace wurden zuletzt wahrscheinlich in den 80iger Jahren weiter erforscht und anschliessend renoviert: ein römischer Palast, eine frühchristliche Basilika, eine Therme und vieles mehr. Für die dalmatinische Küste ist dieses archäologische Gebiet bedeutend. Obwohl das Gelände der Ruinen im Privatbesitz ist, können sie problemlos besucht werden. Laut Auskunft von Bewohnern Polaces soll es ausserdem relativ viele unter Wasserruinen in der Bucht von Polace geben, die bisher noch kaum erforscht sind. Die Bewohner von Polace wissen um den Wert der „Steine“, kennen aber ihre Bedeutung nicht wirklich.

Der Ort: liegt im Gebiet des Nationalparks, wird aber nur von relativ wenigen Touristen aufgesucht. Die wunderschöne Bucht von Polace wird von Jachturlaubern gerne angesteuert, weswegen es in Polace auch einige kleinere Restaurants und Cafes gib. Kleinere Linienschiffe legen täglich in Polace an.

Die Menschen: Polace ist kein verschlafenes Dörfchen, seine Einwohner haben erkannt, dass Besucher gerne kommen und bieten entsprechende Infrastruktur wie Restaurants, Cafes, Supermarkt, Nächtigungsmöglichkeiten. Es werden in Polace aber auch Probleme diskutiert, die Strassse, die schlechten Beziehungen zum Nationalpark, der Verkehr, der Abtransport von Müll, die Liegegebühren für die Segeljachten. Veränderungen sind erwünscht und werden diskutiert.

Der Archäologe: Ivica Vekaric wurde auf der Insel Mljet geboren, hat Archäologie in Zagreb und Split studiert und sucht nun nach einem Betätigungsfeld, am liebsten auf seiner Heimatinsel.

Möglichkeiten in Polace

Die Präsentation der römischen Ruinen: Damit diese einmalige römische Grabung für Besucher interessanter und verständlicher werden, bedarf es mehr Information und Präsentation. Die Ruinen wirken zwar romantisch und pittoresk, aber ein Laie sieht vor allem viele Steine. Eine sachlich fundierte und gut präsentierte Aufarbeitung der Ruinen würde die Attraktivität dieses Ortes steigern und würde so für den National Park eine weitere Attraktion bilden.

für den Ort: Ein Teil der Eintrittsgelder für die Besichtigung der Ruinen und eines kleinen Museums könnten dem Ort Polace zugute kommen, um kleinere Projekte im öffentlichen Raum zu realisieren.

für die Menschen: Wird Polace zu einem wirtschaftlichen Faktor für die Bewohner in Polace, werden sich diese auch für den Erhalt der Ruinen verantwortlich fühlen, die Gemeinschaftlichkeit im Ort könnte wachsen, die Identität des Ortes durch die Ruinen gewinnen.

für den Archäologen: Arbeit gibt es in Polace viel. Eine Kooperation mit dem Nationalpark wäre anzustreben und sinnvoll.

Idee und Ziel

– Die Aufarbeitung und Präsentation der Ruinen in Polace (keine weiteren Archäologischen Grabungen): Informationstafeln, evt. kleine Modelle, vielleicht sogar ein kleines Museum, kein Archäologie- oder „Römer“-Zirkus, sondern ein qualitätvolles, informatives und unterhaltsames kennen lernen der frühesten Kulturgeschichte Mljets; vorhandene Ruinen erklären, nicht sichtbares bekannt machen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse mitteilen, die Geschichte des Grabungsgebietes und die der Insel Mljet.

– Die Besucher des National Parks nach Polace bringen, und damit auch ein Gegengewicht zur kleinen Klosterinsel zu schaffen.

– Die Touristen würden mit mehr verschiedenen Besichtigungsmöglichkeiten auf Mljet länger verweilen und so zu Gästen der Insel werden, was für die Insel wirtschaftlich interessant wäre.

– Die Einnahmen durch die Eintritte für Polace könnten in andere kleine Projekte für den Ort fliessen. Ein Erstprojekt für Polace könnte sich über Sponsoren finanzieren.

– Den Gemeinschaftssinn der Einwohner von Polace stärken: Die Ruinen sind für den Ort eine Recoursse, die Entwicklung bringen könnte. Eine lokale Vereinigung, evt. mit Unterstützung von aussen, die sich für den Erhalt und die Pflege der Ruinen verantwortlich zeigt, könnte ein Anfang sein, um auf der Insel private Initiativen zu ermutigen.

Lokale Akteure

National Park, Gemeinde Mljet, Polace, Pollo, Ivica, Grundbesitzer, Institut für Denkmalpflege in Dubrovnik, Archäologisches Institut in Split oder Zagreb.

Externen Akteure

ECOVAST, TU Wien, Sponsoren und Freunde der Insel

Vorgehensweise

Derzeit stehen wir mit Ivica in Kontakt und versuchen ihm unsere Idee für Polace schmackhaft zu machen. Er hat bereits in einer ersten Antwort davon gesprochen, dass er da für sich und für unser Projek Möglichkeiten sieht und auch gerne aktiv werden möchte. Wir werden ihm bald möglichst unsere Ideen für Polace und wie wir seine Rolle im Projekt sehen mitteilen und erklären. Sobald wir Ivica für die Sache gewinnen konnten wäre ein Treffen mit ihm notwendig, damit wir alle zusammen herausfinden können, ob das Projekt wirklich Chancen hat. Tihana von ECOVAST Kroatien hatte uns bereits eingeladen nach Zagreb zu kommen, um über eine Kooperation weiter nachzudenken. Ein Treffen in Zagreb mit allen Beteiligten und Interessenten könnte im Februar oder März kommenden Jahres stattfinden.

Vorabklärungen und Recherchen

Ist es grundsätzlich möglich, ein Projekt für die Präsentation der Ruinen in Polace zu erstellen und zu realisieren?

– Legale Aspekte in Kroatien: Besitzverhältnisse, die Rolle des Nationalparks, zuständige Institutionen für Polace,

– Akteure: Wer kann für ein solches Projekt gewonnen werden? Wie wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung? Wer ist möglicher Geldgeber?

Grundlagen für ein Projekt erstellen: In Zusammenarbeit mit Ivica, dem Studentenprojekt der TU Wien und ECOVAST müssten sämtliche verfügbaren Unterlagen zusammengesucht werden, die es über Polace bereits gibt, um einen guten Überblick über die Möglichkeiten eines solchen Projektes zu erhalten.

Lokale Initiative: Ivica sollte versuchen, ECOVAST kann ihm dabei helfen, in Polace eine lokale Initiative für die Präsentation der Ruinen ins Leben zu rufen. Die lokale Initiative, ein Ortsverein stellt dann ein Projekt auf. ECOVAST kann dann als Partner mit know-how unterstützend tätig werden. Das Studentenprojekt der TU Wien würde den Ortsverein ebenfalls unterstützen mit Ideen, Diskussionen und Grundlagenforschung. Ziel ist es durch Unterstützung den Ortsverein in seinem Bestreben zu stärken.