SUM|:BA:|UT Tradition und Innovation der indigenen Architektur auf Sumba – Ostindonesien
Irene Doubrawa
Zeit: 10.06.2010, 18:00 Uhr
Ort: Technische Universität Wien HS 14a, Stiege 3, 3.Stock Karlsplatz 13, 1040 Wien
Auf der ostindonesischen Insel Sumba kann bis heute eine Vielzahl äußerst lebendiger kultureller Traditionen beobachtet werden. So spielt auch die traditionelle Architektur eine wichtige Rolle im Leben der sumbanesischen Bevölkerung. Für die Bewohner der Insel stellt ihr Wohnhaus weit mehr als ein Schutz bietendes Gebäude dar – es ist das Zentrum ihres alltäglichen Lebens, ein Tempel der Ahnenverehrung, Speicher für Nahrung und Saatgut und spiegelt in seiner Konstruktion und Nutzung Gesellschaft und Glauben seiner Bewohner wider. Das Haus kann in einer traditionell schriftlosen Gesellschaft als eine Anleitung zu einer funktionierenden Gemeinschaft verstanden werden, aus der die Regeln des richtigen Zusammenlebens abgeleitet werden können. Der Vortrag beschäftigt sich mit dieser traditionellen Form des Wohnhauses und dessen Zusammenspiel mit anderen Häusern und Gebäuden innerhalb der Dorfstruktur, jedoch auch mit Entwicklungen und Tendenzen, welche aus verschiedenen Gründen das Weltbild der Sumbanesen, und somit auch ihre gebaute Umwelt, beeinflussen, sowie mit der Frage, welche Rolle eine solch archaische Architekturform in einer modernen Gesellschaft spielen kann.
Irene Doubrawa studierte Architektur an der Technischen Universität Wien, wo sie 2009 am Institut für Architektur- und Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege ihre Diplomarbeit absolvierte. Seit 2007 forscht und arbeitet sie im Bereich der Vergleichenden Architekturgeschichte mit Schwerpunkt auf dem Raum Ostindonesien.
Für Getränke und ein kleines Buffet im Anschluss ist gesorgt.