Vortrag: Lehmziegelbau in Österreich

Mario Kubista

Das IVA – Institut für Vergleichende Architekturforschung lädt Sie herzlich zu folgendem Vortrag ein:

Zeit: 17.03.2016, 20:15 Uhr

Ort: Hörsaal 7 - Schütte-Lihotzky Hörsaal 1040 Wien, Karlsplatz 13, Stiege VII, Erdgeschoß

Die ersten Bauten aus Lehmziegeln entstanden um 8000 v. Chr. In Turkestan. In Österreich ist der Lehmsteinbau eine relativ junge Bauweise und erst seit etwa 200 Jahren nachweisbar. Das Brennen von Ziegeln war bis 1848 im Wesentlichen auf sakrale Bauten und Gebäude wohlhabender Bauherren beschränkt. In vielen Orten Niederösterreichs gab es Lehmgruben, aus denen es allen Gemeindebewohnern gestattet war, Lehm zum Eigenbedarf zu entnehmen. Durch die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert wurde der gebrannte Ziegel zu einem leistbaren Baustoff und der Lehmziegel verlor an Bedeutung. Steigende Energiepreise sowie wachsendes Umweltbewusstsein führten zum Beginn einer kleinen Renaissance des Lehmbaues. Das war der Anstoß, dass sich von 2004 bis 2008 die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH mit der fertigungstechnischen Weiterentwicklung des traditionellen Baustoffes Lehm beschäftigte. Das Ziel war die industrielle Fertigung von großformatigen Lehmziegeln zur Errichtung von Wohn- und Bürogebäuden mit einem hohen ökologischen und energetischen Standard. Der Vortrag beleuchtet die Produktentwicklung, Produktprüfung und Technische Zulassung sowie die Errichtung von Gebäuden.