STRAPAMO Projekt: BAU – Trust

Das IVA in Zusammenarbeit mit dem Bautechnischen Institut Linz

Ziel des Projekts ist ein Firmennetz für die Koordinierung des Qualitätsüberwachungssystems im Bereich der Hoch- Tief- und Verkehrsbau der beiden Länder aufzubauen. Diese Firmennetz soll nicht die Rolle der in beiden Ländern auf höchste wirtschafts- und politischer Ebene schon vorhandenen, auf ähnliche Ziele gerichteten Institute übernehmen, sondern im Interesse der kleineren und mittleren Unternehmen, bei der Aufklärung und Informationsverteilung als Katalysator und Beschleuniger ergänzend wirken.

Wir möchten also keineswegs Verwaltungsaufgaben übernehmen, sondern als unabhängige, unbefangene freiwillige Vereinigung auf die neuen Situationen schnell und innovativ reagieren, bzw. alternative Lösungen darstellen, die durch Zusammenarbeit wirtschaftlicher verwirklichbar sind.

a. Als erster Schritt wird von WM UNGARN eine Studie erwartet, welche die Lage der Qualitätsüberwachungs- und Normungssystems in beiden Länder darstellt und die technischen und wirtschaftlichen Vorteile, die möglichen Auswirkungen im Bereich der Innovation und Technologie dieser Kooperation schildert (Innovation ist meistens die Auflösung von Widersprüchen zwischen verschiedenen Parametern eines Systems, bzw. des Widerspruchs zwischen der technischen Gegebenheiten und der Anwendung. Die neue Normen und die Qualitätssicherung sind die Grundlagen jeder technischen Entwicklung. Sie dürfen nicht durch Überbürokratisierung gegen der Innovation wirken, sondern die Überwachende Stellen, die meistens auch Forschungszentren sind, können bei kleineren Firmen zur Hebung des technischen Niveaus beitragen.

b. Das BTI ist momentan in erste Linie im Hochbau, darunter in den Ziegel- und Betonfertigteilindustrie involviert und sieht daher Möglichkeiten in einer gemeinsamen Forschung und Qualitätsprüfung im Bereich der Festigkeit, Schallschutz, Wärmedämmung, Materialoptimierung, Umwelteinflüsse usw. dieser Produkte und bietet seine Kontakte in Österreich den ungarischen Partnern an.

c. Das BTI möchte seine Kompetenzen im Bereich der Holzbau erweitern und hat deswegen Kontakt mit dem Holzcluster in Österreich aufgenommen, und möchte mit EMI, bzw. mit anderen Firmen auch in diesem Bereich zusammenarbeiten. Einige besondere Bereiche dieser Zusammenarbeit seien nur erwähnt: Passivhaus und Fertighausbau in Holzrahmenbauweise.

d. Das BTI hat Partnerinstitute, die in der Prüfung im Straßenbau, Schallschutz und Brandverhütung besondere Erfahrungen haben. Als Verbindung zu den obigen (1-3) Themen bieten sich hier folgende Anschlussmöglichkeiten:

o Aufdeckung der Parallelitäten und Komplementaritäten in den Prüfmöglichkeiten der entsprechenden ungarischen und österreichischen Institute (Akkreditierungsumfang, Prüfgeräte usw.) . Es können Prüfkostenersparnisse und breitere Marktbereich für die Produkte und Firmen durch Ausnutzung der Ergänzungsmöglichkeiten im Prüfwesen bzw. durch gegenseitige Anerkennung der Prüfergebnisse erzielt werden.

o Gemeinsame Forschung (im 6. EU – Rahmenprogramm) neuer Materialien und Konstruktionen bei den Verkehrswegen, wie z.B. Verwendung von Recyclingbeton im Stahlbetonbau, Lärmschutzwänden aus Beton oder Holz, Schubverbindung zwischen Ortbeton und Fertigteil, bzw. Arbeitsfugen, Nutzung von Faserverstärkung für Erhöhung der Frühfestigkeit, Duktlilität und Brandwiderstand der Betonkonstruktionen, Instandhaltung und Isolierung von Baukonstruktionen usw. Die Ziele der 6. Rahmenprogramms sind nicht mehr technisch ausgerichtet, sondern im Mittelpunkt steht der Mensch. Wir müssen also solche Nischen finden wo die technischen-, menschlichen- und Umweltaspekte gemeinsam zu einem Integrationsprojekt wachsen können.

Im Rahmen des STRAPAMO Projekts BAU-Trust liegt die Hauptaufgabe des IVA in folgenden Bereichen:

Im Zuge des Projekts wird ein Informationssystem erstellt zum Zweck der Dokumentation und des Monitorings von Gebäuden, Ensembles und Ortsbildern mit Einbeziehung der Öffentlichkeit. An Hand eines Pilotsystems für eine Gemeinde wird eine Datenbank erstellt, in der die einzelnen Gebäude erfasst werden. Inhalt der Aufnahme sind die genaue Form des Objekts, seine Lage innerhalb der Siedlung, sowie die bau- sowie die energietechnischen Merkmale. Das Datenbankdesign basiert auf einer bestehenden Vorstudie und bietet die Möglichkeit einer zentralen Verwaltung von Daten, die über das Internet eingegeben werden können.

In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird ein Kataster der Bauwerke erstellt. Nach der Einführung des Informationssystems haben die Gemeindemitglieder die Möglichkeit eigene Informationen über ihre Gebäude in das Informationssystem einzugeben. Durch die Mitwirkung an der Erfassung von Daten erwerben sich die Teilnehmer Rechte und fachliche Unterstützung. So können Personen, die bereits eine Eingabe in das System geleistet haben ein Urteil über andere Projektvorhaben oder durchgeführte Projekte abgeben. Damit bietet sich eine direkte Form der Bürgerbeteiligung. Für bau- und energietechnische Fragen stehen den Teilnehmenden die Mitglieder des BAU-Trust Netzwerkes zur Verfügung. Daraus entsteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftern, Technikern und Bevölkerung.

Eine periodische Zusammenfassung der Einträge in das System erlaubt eine Analyse über die Bautätigkeit in der Gemeinde, sowie das Erkennen eines möglichen Trends

Die Verwertung der Eingaben bietet für die Kooperationspartner eine Material- und Bestandsaufnahme und dadurch die Möglichkeit von direkte Bedarfsanalysen der Entwicklung von Mechanismen zur Einführung und Implementierung neuer Werkstoffe und Energiesysteme.