Tulou - Leben zwischen Himmel und Erde: Wohnfestungen der Hakka in der Provinz Fujian View larger

Tulou - Leben zwischen Himmel und Erde: Wohnfestungen der Hakka in der Provinz Fujian

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12.10.2010 | Peter Kumhera

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Immer schon sind Kulturen und Minoritäten mit einem bestimmten Baustil verbunden. Die über 50 verschiedenen Minderheitenvölker in China brachten eine Vielfalt an Kulturen hervor. Sie hatten stets ihre eigene Bautradition, welche sie selbst entwickelt hatten oder von anderen Kulturen übernommen und verfeinert haben.
Ein herausragender Baustil, welcher aus all diesen Völkern, besonders durch seine Ausmaße, hervorsticht, sind die festungsartigen Wohnbauten der Hakka, die Tulou. Die horizontale Ausdehnung der Gebäude, wie sie im restlichen China üblich war, wurde bei den Tulou in die Vertikale übergeleitet. Sie sind mit ihrer Mehrgeschoßigkeit eine Besonderheit des chinesischen Wohnbaus. Die Bewohner leben als Klan in den Tulou, eine Kommune, die ihnen Geborgenheit und Sicherheit gibt. Doch wie kommt es zu einem derartigen Wohnkomplex? Welche Voraussetzungen bedingen ein klanhaftes Zusammenleben in einem defensiven Habitat?
Es gilt vorerst die Hintergründe zu durchleuchten, die derartige Bauwerke entstehen lassen. Doch was macht die Tulou außer diesen Punkten so interessant?
Tulou haben vielfältige Gesichter. Während in der chinesischen Architektur nur Sakralbauten vom rechteckigen Grundriss abweichen, ist dies bei den Tulou als Profanbauten ziemlich häufig anzutreffen. Neben der rechteckigen Form der Tulou sind runde Tulou nahezu ebenso häufig vertreten. Selbst unter der chinesischen Bevölkerung werden gerade die runden Tulou als etwas Besonderes angesehen. Im chinesischen Naturglauben Fengshui gilt der Kreis als himmlische Form, dem das Rechteck als irdisches Symbol gegenübersteht. Diesem Glauben zufolge erhielten nur sakrale Bauten eine runde Form. Pagoden, wie die Weiße Dagoba im Beihaipark Beijing (白塔 北海公园), Tempelbauten, wie der Himmelstempel in Beijing (天坛), oder Grabanlagen der Kaiser, wie der Grabhügel des Nordgrabes in Shenyang (清昭陵, 沈阳)).
Doch was führte die Erbauer dazu ihren Wohnbauten die himmlische Form zu verleihen? Welche Bautechniken wurden angewandt um ein Tulou zu errichten?
Als Erfinder der Tulou gilt das Volk der Hakka, doch wer sind diese Hakka? Immer wieder werden sie mit den Tulou in Verbindung gebracht, aber haben sie diese Bauwerke selber entwickelt, oder war es ein anderes Volk von dem sie diese Bauweise übernahmen?
Das runde Tulou gilt als vollendete Form bei der Entwicklung der Tulou. Könnte diese Form jedoch der Anfang gewesen sein?
Die chinesische Kultur wird immer mit dem Naturglauben Fengshui in Verbindung gebracht. Auch bei den Tulou sind deutliche Spuren zu erkennen. Demnach müssten Hakka ebenfalls diesem Glauben folgen, sie somit ein chinesisches Volk sein. Können dafür Beweise gefunden werden? Welche Rolle spielt Fengshui bei den Tulou? Was ist eigentlich ein Tulou?
Es gilt nun diesen Fragen nachzugehen um die chinesische Bauweise zu ergründen, Vergleiche zu finden um Antworten zu bekommen, ein Tulou zu dokumentieren um es verstehen zu können.
In der hier vorliegenden Arbeit versuche ich auf diese Fragen einzugehen, das Thema Tulou zu durchleuchten, ihre Verbindung zu den Hakka aufzuzeigen und im Besonderen ihre Bauweise zu ergründen, sie verständlich durch Vergleiche und Beispiele unserer Kultur näher zu bringen sowie die Besonderheit der runden Tulou aufzuzeigen.

Titel: Tulou – Leben zwischen Himmel und Erde
Autoren/Herausgeber: Peter Kumhera

Erscheinungsdatum: 12.10.2010
Ausgabe: 1. Auflage

ISBN/EAN: 9783900265175

Seitenzahl: 210
Format: 26 x 19,5 cm

Sprache: Deutsch

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