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Moaro: Die kanakische Architektur Neukaledoniens und ihre Stellung in Ozeanien

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03.06.2005 | Günter Zöhrer

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Die Baukultur Neukaledoniens gehört nachweislich zu den ältesten im pazifischen Raum. Bereits während der ersten Besiedelungswelle um 10.000 v. Chr. stießen die Vorfahren der Papuas, die Austronesier von Neuguinea über die Salomonen, Vanuatu bis Neukaledonien vor. Tonscherben, die auf der Grande Terre Mitte des 20. Jahrhunderts gefunden wurden, führten später zur Epoche der Lapita Kultur, die sich ebenfalls von Neuguinea über Vanuatu und Neukaledonien bis hin zu den Fidschi Inseln, Samoa und Tonga ausbreitete. In dieser Kultur fanden die ersten nachvollziehbaren Evolutionsschritte im südlichen Pazifik statt.
Die Baukultur Neukaledoniens passte sich im Laufe von Jahrtausenden den natürlichen und sozialen Gegebenheiten an und entwickelte eine architektonische Vielfalt, die für die Größe eines pazifischen Inselreiches bemerkenswert ist. Architektur, Riten und Kultur bilden in diesem Land eine Symbiose, an der sich die Gesellschaft der Kanaken, der Ureinwohner Neukaledonies, deren Name auf das ozeanische Grundwort für Mensch zurückzuführen ist, repräsentiert. Das Haus des Chefs, die Jünglingshäuser, die Häuser der Berater des Chefs, die Wohnhäuser, die Werkstätten und die Küchen spiegeln in ihrer Zusammensetzung – dem kanakischen Compound – das soziale Gefüge dieser Gesellschaft wider. In jedem Stein, jeder Palme und jedem Haus im Compound manifestieren sich die Gesetze des sozialen Ranges innerhalb der Gesellschaft und halten die Symbiose zwischen Religion, Kultur und Natur aufrecht.
Neukaledonien ist eines der wenigen Inselreiche Ozeaniens, wo als primären Haustyp vorwiegend Rundbauten errichtet wurden und sekundäre Bautypen Rechteckhäuser sind. Ähnlich wie bei anderen Kulturen des Pazifiks ist der Rang eines Gebäudes nicht nur von der Form, sondern auch vom Dekor und von dessen Höhenlage im Bezug zu den umliegenden Bauten abhängig. Dies wird in der kanakischen Architektur besonders hervorgehoben und spielt eine Vorreiterrolle innerhalb der Baukulturen des Pazifiks. Daher ist ein Vergleich der kanakischen Architektur mit den Kulturen des Pazifiks besonders interessant.
Die Darstellung der neukaledonischen Bauten und der Vergleich mit anderen Baukulturen Ozeaniens erfolgte mittels Animationen und Visualisierungen der Hozskelettbauten in 3d Modelling Computerprogrammen. Zur besseren Verständlichkeit der Bauten wurde Virtual Reality eingesetzt. Während des 3d modellierens konnten Analogien von Bau- und Konstruktionsformen entdeckt werden, die sich über viele tausende Kilometer hinziehen und mögliche Verbindungen zwischen den einzelnen Kulturen aufzeigen.

Titel: Moaro: Die kanakische Architektur Neukaledoniens und ihre Stellung in Ozeanien
Autoren/Herausgeber: Günter Zöhrer

Erscheinungsdatum: 03.06.2005
Ausgabe: 1. Auflage

ISBN/EAN: 9783900265038

Seitenzahl: 200
Format: 12 x 12 cm
Gewicht: 20 g

Sprache: Deutsch, Englisch

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