Architktur und Identität: Die neue Suche nach dem Eigenen
Andrea Rieger-Jandl
Zeit: 10.12.2009, 19:00 Uhr
Ort: Technische Universität Wien Böcklsaal, Stg.1/Stk.1 Karlsplatz 13, 1040 Wien
Architektur ist ein Bedeutungsträger, der in den jeweiligen Kulturen unterschiedlich behandelt, konstruiert und interpretiert wird. Die Vortragende geht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen der gebauten Form (Architektur) und der menschlichen Selbstwahr-nehmung (Identität) gibt. Der Identitätsbegriff kreist um die Fragestellung, wie sich komplexe soziale Gefüge und Gruppen selbst wahrnehmen und definieren bzw. wie diese Selbstbilder in gebaute Form übertragen werden.
Die „neue Suche“ nach dem Eigenen bezieht sich auf rezente Entwicklungstendenzen, in denen massive überlokale Kräfte mit lokalen Identitäten interagieren. Durch überlokale Einflüsse entstehen Identitätskonflikte, die sich unter der Oberfläche ausbreiten und nur schwer fassbar sind. Die gebaute Umwelt stellt ein Medium dar, solche Entwicklungen in Form von „Images“ sichtbar zu machen. In den Feldstudien Samoa, Ladakh und Bali werden aktuelle Identitätsfindungsprozesse anhand baulicher Beispiele vergleichend analysiert und in einen universellen Zusammenhang gestellt, wobei die Problematik und das zukünftige Potential dieser Tendenzen abgewogen bzw. antizipiert wird.
Andrea Rieger-Jandl Ao.Univ.Prof. DI Dr.phil. Andrea Rieger-Jandl lehrt und forscht seit dem Jahr 2000 an der Architekturfakultät der Technischen Universität Wien im Bereich Kulturvergleichende Architekturgeschichte. Nach ihrem Architekturstudium in Österreich und den USA absolvierte Sie ein Doktorat in Sozial- und Kulturanthropologie. Ihr Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf vergleichende Studien zur Architektur im sozio-kulturellen Kontext.
Im Anschluss Getränke und Platz zum Plaudern am Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege