Die Architektur der Maori: Kontinuität und Wandel in der indigenen Baukunst Neuseelands

Michaela Zeininger

Zeit: 29.11.2012, 19:00 Uhr

Ort: Technische Universität Wien HS7 Hauptgebäude, zwischen Stg. II u. VIII Karlsplatz 13, 1040 Wien

Kulturen unterliegen einem ständigen Wandel. Die Architektur der Maori hat sich infolge wechselnder Lebensumstände verändert. Doch findet sich auch eine offensichtliche Kontinuität der Bauwerke über mehrere hundert Jahre hinweg. In meinem Buch zu welchem ich in diesem Vortrag Stellung nehmen werde werden die frühen Bauten der Maori, die zu Beginn der Besiedlung der Insel vor mehr als einem Jahrtausend entstanden sind, mit den heute noch bestehenden Gebäuden verglichen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Wandel der Architektur, auf Grund wechselnder Lebensumstände, sowie der offensichtlichen Beständigkeit der Bauwerke über mehrere hundert Jahre hinweg. Wandel und Kontinuität in der Gesellschaft werden aufgezeigt, wie sie sich auf die Baukunst auswirken und sich dort widerspiegeln. Die Anpassung ohne den gänzlichen Verlust der traditionellen Wurzeln hat zum Überleben der indigenen Baukunst in Neuseeland geführt. Es ist die Fähigkeit der Maori ihre Kultur anzugleichen und neue Elemente einzugliedern. Dies begann vor über tausend Jahren mit der Besiedlung Neuseelands, mit der Anpassung der polynesischen Lebensweise an neue klimatische und landwirtschaftliche Verhältnisse. Danach folgte die Assimilation an die völlig fremde Kultur der Europäer. Die Urbanisierung des 20. Jahrhunderts brachte weitere Herausforderungen und Veränderungen, die sich in der Gestaltung der Bauwerke niederschlugen. Dieser Wandel lässt sich in der Architektur verfolgen. Einen lebendigen Eindruck liefert das Wharenui, das Versammlungshaus, das auf seinem Marae steht und vom Stolz und Ansehen seiner Besitzer spricht. Jene bedeutenden Gebäude beinhalten Schnitzereien, gewebte Tafeln und Malereien, manche davon bis zu hundert Jahre alt. Die Versammlungshäuser sind von großer Wichtigkeit in der Kultur und Geschichte der Maori. Sie verkörpern und reflektieren die Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat. Denn die Architektur, und mit ihr die Erschaffung von sozialen und symbolischen Raumgefügen, ist ein Spiegel der sich wandelnden Gesellschaft.