Die Frauenkarawane

Christoph Gretzmacher

Zeit: 06.12.2012, 19:00 Uhr

Ort: Technische Universität Wien Kuppelsaal, Stiege I, 4. Stock Karlsplatz 13, 1040 Wien

Bei den Toubou ist es Sache der Frauen, sich einmal im Jahr auf eine sehr lange Reise zu begeben Flirrende Hitze, mächtige Sanddünen, von weitem eine Karawane. Vertraute Bilder und doch ganz anders – denn diese Karawane besteht ausschließlich aus Frauen. Bei den Toubou, einem Nomadenvolk im Südosten der Sahara, ist es immer schon Frauensache, sich einmal im Jahr auf eine 1.500 Kilometer lange Reise zu begeben. Die Frauen durchqueren mit Kindern und vielen Kamelen die Wüste, um in den Oasen im Norden Nigers Datteln zu ernten und diese im Süden zu verkaufen. Der Weg ist beschwerlich, doch ein mögliches verirren, Wassermangel, die Geburt eines Kindes unterwegs oder die lange Abwesenheit schrecken die Frauen nicht ab. Nur das Ergebnis zählt: Dank ihrer Einkünfte kann ein Nomadenhaushalt ein Jahr leben, ohne Tiere verkaufen zu müssen. Wenn Domagali, die Anführerin der Karawane, meint, dass die Reise auch in Zukunft unternommen werden soll, so bietet sie für Amina und Mariama, die von einem modernen Leben träumen, einen ganz anderen Anreiz. Fern von ihren Männern teilen sie – Nomadenfrauen unter sich – ihre Geheimnisse. (dieStandard 17.11.2009)

Christoph Gretzmacher produziert Werbespots und Dokumentationen fürs Fernsehen. Seit seiner Jugend, in der er 6 Jahre in Algerien lebte und mit der Familie ausgedehnte Reisen in den Nordafrikanischen Ländern unternahm, hat er eine sehr enge Verbindung zu Afrikaans hier vor allem zu der Stadt Agadez in Niger.