MONDIKOLOK 1:1 – Bau einer Gesundheitseinrichtung im Südsudan
David Kraler und Christoph Lachberger
Der Fachbereich Baugeschichte::Bauforschung der Technischen Universität Wien und das IVA – Institut für Vergleichende Architekturforschung laden Sie herzlich zu folgender Buchpräsentationein:
Zeit: 12.11.2015, 19:00 Uhr
Ort: TU Wien, TVFA Halle; Erzherzog Johann Platz 1; 1040 Wien
Im Rahmen der Archdiploma 2015
Von der Grundlagenforschung bis zur Fertigstellung: Im Rahmen der Realisierung des Healthcare-Centres in Mondikolok (Südsudan) haben sich David Kraler und Christoph Lachberger intensiv mit der Baukultur der Kuku-People auseinandergesetzt und eine Alternative zur üblichen Bauweise von Gesundheitseinrichtungen im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit erarbeitet. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung wurde auf Grundlage des noch vorhandenen traditionellen Know-hows aus lokalen Materialien wie Lehm und Holz eine Gesundheitseinrichtung gebaut, die eine zeitgemäße und ökologisch vertretbare Weiterentwicklung der traditionellen Bauformen darstellt. Die größte Herausforderung stellt dabei ein massives Termitenproblem dar – schließlich sind Termitenschäden an den traditionellen Lehmhütten einer der Hauptgründe, dass vor Ort immer öfter mit industriell gefertigten Materialien wie Zement, Wellblech und Stahl gebaut wird.Im Buch „Mondikolok 1:1 – Bau einer Gesundheitseinrichtung im Südsudan“ wird der gesamte Arbeitsprozess des bereits abgeschlossenen Projekts aufgearbeitet: Lokale Baukultur, vor Ort vorhandene natürliche Materialien und Wissen der Einheimischen werden als Potentiale gesehen, auf deren Basis Entwurf und Bausystem entstehen. Die Einbindung von David Kraler und Christoph Lachberger geht dabei jedoch weit über das klassische Aufgabengebiet des Architekten hinaus: Sie arbeiten selbst am Bau mit, probieren unterschiedliche (Lehm-)Bautechniken eigenhändig aus und entwickeln ganze Bauteile zum Teil an Prototypen im Maßstab 1:1. Dadurch erhalten sie nicht nur eine intensive Beziehung zu Material, Bautechnik und Gebäude, sondern vor allem auch zu den Arbeitern und zur Community von Mondikolok.